Der Rundfunkbeitrag


Die Erhöhung des Rundfunkbeitrags ist erst einmal vom Tisch - aber das wird so nicht bleiben.

Bevor ich jetzt falsch verstanden werde: ich halte öffentlich-rechtlichen Rundfunk für wichtig und auch unverzichtbar - doch da gibt es leider ein immer größer werdendes Aber.


Vor einiger Zeit wurden zwei Kanäle (zdf.kultur uns EinsPlus) entfernt und durch "Funk" ersetzt - dieses Angebot richtet sich vor Allem an junge Menschen und ist ausschließlich über das Internet nutzbar. Warum wurde das gemacht? Ist das ZDF wirklich so "Alte-Menschen-affin", wie es klischeehaft immer wieder hingestellt wird? Aber das ist eher ein kleiner Teil der Kritik.

Das Programm richtet sich immer mehr an den Privatsendern aus - während einiger Sendungen gibt es Einblendungen mit Hinweise zu anderen Sendungen (die in der Regel mit der laufenden Sendung auch Nichts zu tun haben) oder zu Inhalten der Mediatheken (die man bekanntermaßen nicht ohne Internet abrufen kann). Nachspänne von Spielfilmen werden auch ausgeblendet und durch eigene Anzeigen ersetzt, um die Zeit für Programmhinweise o.Ä. zu nutzen.

Die Zeiten, in denen Werbung erlaubt ist, werden zwar eingehalten, aber durch das "Sponsoring" ("Diese Sendung wird Ihnen präsentiert von ...") quasi ausgehebelt. Auch die Unart, kurz vor Ende einer Serienfolge nochmal einen Werbespot einzuschieben, finde ich einfach grauenhaft.

Neben den bereits erwähnten Mediatheken, auf die oft hingewiesen wird, gibt es in vielen Sendungen (z.B. Polit-Magazinen oder News-Formaten) Hinweise in der Art "Das gesamte Interview finden Sie im Internet unter ...". Leider gibt es noch immer viele Zuschauer, die keinen Internet-Anschluss haben - die bleiben da außen vor, sind aber auch Zuschauer mit einem Anspruch auf das "volle" Programm.

Auch die Qualität vieler Sendungen hat mitunter stark nachgelassen - neue Formate sind oft nicht wirklich ansprechend. Das gilt sowohl für Serien als auch für Fernsehfilme, aber mehr noch für Unterhaltungsformate. Die Neutralität von News-Formaten scheint auch nicht mehr gegeben zu sein, aber das könnte auch nur eine individuelle Wahrnehmung sein - bei manchen Kabarettisten hatte ich in letzter Zeit häufiger Zweifel ...

Ein zeitloses Thema: Wiederholungen. Hier werden wir geradezu überladen, aber dazu verliere ich hier keine unnötigen Worte, da ich davon ausgehe, dass man das auch so nachvollziehen kann.

Es gibt in vielen Bundesländern eigene Rundfunkanstalten der ARD - viele davon haben neben dem regionalen TV-Programm (mitunter mehr als nur eins) auch noch eine Vielzahl an Radiosendern. Viele dieser Anstalten verfügen über ein Orchester und auch über einen eigenen Chor. Vielfalt statt Einfalt? Oder vielleicht doch einfach nur Verschwendung?

Der Haupt-Kritikpunkt ist jedoch der Preis für diverse Lizenzen, vor Allem für Sport-Events. Hier wird viel Geld für ein Angebot ausgegeben, das nur einen Teil der Zuschauer interessiert. Ist das wirklich notwendig? Wenn das nicht wäre, könnte man den Rundfunkbeitrag sogar senken. Statt dessen wird jetzt darauf hingewiesen, dass ohne die Erhöhung mehr Wiederholungen gezeigt werden müssen und die Qualität des Programm nachlassen wird - bei beiden Punkten frage ich mich: noch mehr?


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